Vereinsgeschichte

Im Spätherbst des Jahres 1906 - die Jahreszeit, in der damals das Kathreinfest gefeiert wurde - gründeten 28 junge Männer in der hiesigen Gastwirtschaft Benker die Zimmerstutzengesellschaft Habnith.
Gerade zu dem Zeitpunkt, als der junge Verein seine anfänglichen Startschwierigkeiten überwunden hatte, wurde die Vereinstätigkeit mit Beginn des 1. Weltkrieges unterbrochen.
Wie einer Gedenktafel im jetzigen Schützenhaus zu entnehmen ist, kehrten fünf Mitglieder nach Kriegsende nicht mehr in die Heimat zurück.
Als die Wunden, welche die vier Kriegsjahre hinterlassen hatten, langsam geheilt waren, konnte man 1921 den Schießbetrieb wieder aufnehmen. Der Mitgliederstand stieg zwischenzeitlich auf 54 Schützen an. Für solch eine stattliche Anzahl an Aktiven reichten die bisher zur Verfügung stehenden Schießstände im Gasthaus Benker nur noch bedingt aus. So kam es, daß die erste vereinseigene Schießstätte am südlichen Habnither Bahnübergang errichtet wurde. Auf sechs Ständen konnten die Zimmerstutzenschützen ihr Können beweisen. Dieses 1922 in Angriff genommene Projekt hinterließ auch in der Vereinskasse beträchtliche Lücken. Da schafften auch die Millionen an Mitgliedsbeiträgen im Inflationsjahr 1923 keine Abhilfe, da man mit diesen Beträgen keinen Pfifferling erstehen konnte.

Wie die meisten Vereine, so hatten auch die Habnither Schützen in den Folgejahren Höhen und Tiefen durchzustehen. Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und die politischen Ereignisse im Jahre 1933 waren nur einige Gründe für die Schwierigkeiten, mit denen die Mitglieder zu kämpfen hatten und die sich zwangsläufig auch auf das Vereinsleben niederschlugen.

Wenige Jahre später wurde die Bevölkerung zum zweiten Male innerhalb eines Vierteljahrhunderts in Angst und Schrecken versetzt. Obwohl der 2. Weltkrieg bereits zwei Jahre andauerte und zahlreiche Mitglieder im Felde standen, kam der Vereins- bzw. der Schießbetrieb erst 1941 völlig zum Erliegen. Ebenso wie der 1. Weltkrieg, so ging auch dieses zweite weltweite Völkermorden nicht spurlos an unserem Verein vorüber. Zahlreiche treue Kameraden kehrten von der Front nicht mehr zurück.

Da in den Nachkriegsjahren die Gründung von Schützenvereinen durch die alliierten Besatzungsmächte untersagt wurde, mußte man bis 1953 warten, bis man die Wiedergründung und damit die Aufnahme des Schießbetriebes feiern konnte. Gleichzeitig wurde auch die Umbennenung in "Schützenverein Tell Habnith" beschlossen.

Das Vereinsleben wurde in dieser Phase nicht nur vom sportlichen, sondern auch vom kulturellen Gesichtspunkt geprägt. So führten 1954 die Mitglieder erstmals öffentliche Theaterabende durch. Diese Aufführungen wurden von der Bevölkerung honoriert und trugen zur Auffüllung der Vereinskasse wesentlich bei. Dank dieser gesunden Finanzlage konnte man den Neubau eines Schützenhauses beruhigt beschließen.

Das 50-jährige Jubiläum der Vereinsgründung wurde 1956 begannen und in gebührender Weise gefeiert. Der Habnither Schützenverein "Tell" gelangte in der näheren Umgebung zu einem angemessenen Ansehen und war als Gast gerne gesehen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis man außerhalb der Rundenwettkämpfe mit Nachbarvereinen Vergleichsschießen durchführte. Die erste Veranstaltung dieser Art fand 1957 zwischen den Schützengesellschaften aus Hebanz, Schwarzenhammer und Habnith statt. Ein weiterer Kräftvergleich wurde 1959 erstmals ausgetragen: das Wanderpokalschießen zwischen Marktleuthen, Röslau und unserem Verein wurde ins Leben gerufen. Heute ist dieser Wettbewerb bereits zur Tradition geworden und aus dem Vereinsgeschehen der drei beteiligten Schützengesellschaften nicht mehr wegzudenken.

Nach fast siebenjähriger Planung und Bauzeit fand das Hebfest für den Neubau des Schützenhauses im Sommer 1961 statt. Ein Jahr später folgte die Eintragung in das Vereinsregister. 1978 wurde das 25-jährige Jubiläum der Wiedergründung begangen. Im selben Jahr, man hatte zwischenzeitlich erkannt, daß unser Schützenhaus nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, wurde der Beschluß gefaßt, einen Erweiterungsbau zu errichten. Ebenfalls seit 1978 gehört der Schützenverein Tell Habnith dem Kultur- und Sportkreis der Stadt Marktleuthen an.

1981 konnte der Verein mit einem großen Schützenfest in Habnith sein 75-jähriges Bestehen feiern. Im selben Jahr wurde auch der Erweiterungsbau an unserem Schützenhaus in Angriff genommen. Seitdem konnte die Vereinsführung die Mitgliederzahl auf ca. 170 erhöhen. Dies gelang vor allen Dingen durch eine konsequente Jugendarbeit. Sportlicher Höhepunkt danach war der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Gauklasse. Doch neben den sportlichen Aktivitäten, die in den letzten Jahren ihren Höhepunkt darin fand, daß vier Mannschaften in die Rundenwettkämpfe geschickt werden konnten, pflegt der Schützenverein Tell Habnith auch den geselligen Zusammenhalt mit dem Mittelpunkt Habnith.

Mit den im 5-jährigen Turnus stattfindenden Schützenfesten will der Verein, der neben den meisten Habnithern auch Mitglieder in Marktleuthen und vor allem aus den Dörfern des ehemaligen Schulsprengels Habnith hat, auch an das früher traditionelle Habnither Wiesenfest anknüpfen.

Mit den Grundsätzen, die Geselligkeit und den Zusammenhalt zu erhalten, aber auch den Schießfreunden die sportlichen Grundlagen für ihren Schießsport zu ermöglichen, bleibt weiterhin die Bestrebung der Vorstandschaft.   => Ergänzung ist in Arbeit